Poker Turniere: Strategien und Tipps für das erfolgreiche Spiel
Turniere sind die Königsdisziplin des Pokerspiels. Jahr für Jahr treffen sich die besten Spieler der Welt auf der World Series of Poker und spielen um die begehrten Bracelets und beträchtliche Preisgelder.
Wer ein großes Turnier für sich entscheiden kann, egal ob online oder offline, kann seine Bankroll enorm verbessern. Wir von OnlinePoker.de möchten dir eine Turnierstrategie vorstellen, mit der du deine Chancen auf einen Sieg deutlich optimierst.
Unterschiede zwischen Turnieren, Cash Games und Sit ‘n’ Gos
Poker ist nicht gleich Poker. Es gibt nicht nur verschiedene Varianten des Spiels, sondern auch unterschiedliche Formate. Wir unterscheiden zwischen Turnieren, Cash Games und Sit ‘n’ Gos.
Die folgende Tabelle zeigt dir die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede zwischen den drei Spielformen auf:
Turnier |
Cash Game |
Sit ‘n’ Go |
|
---|---|---|---|
Buy-in |
festgesetzt |
Mindesteinkauf von Chips |
festgesetzt |
Blinds |
steigen |
bleiben konstant |
steigen |
Spieleranzahl |
beliebig, evtl. maximale Anzahl festgelegt |
beliebig, aber meist auf einen Tisch begrenzt |
Teilnehmerzahl ist festgelegt. |
Preispool |
variiert nach Anzahl der Teilnehmer; oft setzt der Anbieter einen garantierten Minimum Prizepool |
keiner |
festgesetzt |
Beginn |
Beginn des Turniers ist festgesetzt. |
Du kannst nach Belieben in das Spiel ein- und aussteigen |
Das Turnier beginnt, wenn eine bestimmte Anzahl an Spielern erreicht ist |
Besonderheiten des Poker Turniers
Bei Poker Turnieren gibt es einige Besonderheiten, die du während deines Spiels beachten musst. Dieser Artikel wird dir verraten, welche Aspekte besonders wichtig sind. Dazu gehören unter anderem:
- Die Stackgröße
- Die Blindstruktur
- Die Anzahl der Spieler
Die Chips
Bei einem Turnier starten üblicherweise alle Spieler mit derselben Anzahl an Chips. Für gewöhnlich erhältst du zwischen 25 und 200 Big Blinds.
Wenn du an einem Turnier teilnimmst, musst du dir darüber im Klaren sein, dass einmal verlorene Chips in den meisten Fällen nicht nachkaufbar sind.
Selbst bei Rebuy-Turnieren kannst du nach einer im Vorfeld festgelegten Zeit keine weiteren Chips mehr erwerben. Aus diesem Grund gilt es, sie sehr bewusst zu investieren.
Die Blinds
Bei einem Pokerturnier erhöhen sich die Blinds in festgelegten Zeitintervallen.
Das hat zur Folge, dass Spieler unter Druck stehen und möglichst viele weitere Chips gewonnen werden müssen, um die ansteigenden Blinds bezahlen zu können.
Je länger das Turnier im Gang ist, desto aggressiver kämpfen die Spieler um die Blinds, die sehr stark ansteigen.
Die Pausen
Bei einem Pokerturnier kannst du das Spiel nicht einfach pausieren. Die Spielunterbrechungen sind fest eingeplant und finden für alle Teilnehmer zur selben Zeit statt.
Solltest du in der Zwischenzeit nicht spielen können, musst du dennoch die Blinds zahlen. Deine Hände werden eingezogen.
Du musst spielen, bis du entweder der Sieger des Turniers bist oder ausscheidest. Entsprechend der erreichten Platzierung fällt das Preisgeld aus.
Die Spieleranzahl
Die Anzahl der Spieler kann bei einem Turnier sehr hoch sein. An großen Turnieren ist es nicht ungewöhnlich, dass sich eine vierstellige Anzahl an Spielern registriert. Mitunter dauern Turniere sogar mehrere Stunden oder sogar Tage.
Bevor du dich in ein Turnier einkaufst, ist es sehr wichtig zu wissen, dass du auch genügend Zeit zur Verfügung hast. Wenn du unter Druck stehst, wird das die Qualität deines Spiels negativ beeinflussen.
Eine hohe Beteiligung bedeutet natürlich auch, dass der Preispool entsprechend groß ist. Wenn du es ITM (Abkürzung für In The Money - Im Geld) schaffst, kannst du dich über einen respektablen Gewinn freuen.
Die Größe des eigenen Stacks berücksichtigen
Beim Turnier gilt immer, so lange wie möglich zu überleben. Daher ist es sehr wichtig, dass du stets genau weißt, wie viele Chips, bzw. wie viele Big Blinds du noch hast im Verhältnis zu den Blinds und Antes.
Ein Turnier hat einen sehr dynamischen Verlauf. Durch die ansteigenden Blinds muss die Strategie laufend den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Zu Beginn hast du noch verhältnismäßig viele Big Blinds und stehst nicht unter Druck. Aus diesem Grund solltest du zunächst kein hohes Risiko eingehen und auf starke Hände warten. Verstricke dich nicht in knifflige Situationen und starte keine Bluffs. Deine Zeit wird kommen. Aktuell hast du viel zu verlieren und wenig zu gewinnen.
Sobald die Blinds etwas gestiegen sind, ergibt es Sinn, das Risiko etwas zu erhöhen und auch mit etwas schwächeren Starthänden aktiv zu werden. Versuche, die Blinds zu stehlen und zu verteidigen.
Wenn das Turnier bereits weit fortgeschritten ist, bleibt dir häufig keine andere Wahl, als regelmäßig All-in zu gehen, um die nächste Blindrunde überstehen zu können. Ab einer Stackgröße von zwölf Big Blinds lohnt es sich nicht mehr eine Erhöhung durchzuführen, sondern direkt All-in zu gehen. Warte den richtigen Moment ab und hoffe darauf, die Blinds ohne Gegenwehr gewinnen zu können.
M-Wert berechnen
Was die Größe deines Stacks angeht, solltest du wissen, wie dein M-Wert ist. Der M-Wert, der von Dan Harrington entwickelt wurde, gehört zu den Grundlagen des Turnierspiels. Der Wert soll dabei helfen, den Stack niemals so weit schrumpfen zu lassen, dass du keine Fold-Equity mehr hast.
Der M-Wert berechnet sich folgendermaßen:
Das bedeutet, du teilst die Anzahl deiner Chips durch die Summe des aktuellen Big Blinds, des Small Blinds und der Ante.
Nach dem M-Wert richtest du auch die Wahl der Hände, die du spielen musst. Schauen wir uns nun an, wie du bei den jeweiligen Werten handeln musst, um deine Chancen zu erhöhen:
M < 8 - Dein M-Wert ist kleiner als 8
Warte auf einen guten Spot und schieb deinen Stack in die Mitte oder klicke auf den All-in Button. In dieser Situation bist du als Shortstack auf dein Glück angewiesen.
M > 15 - Dein M-Wert ist größer als 15
Du kannst deine Hände aussuchen und auf gute Situationen warten.
M = 8 - 15 - Dein M-Wert liegt zwischen 8 und 15
Sollte aber der Wert zwischen 8 und 15 liegen, musst du dein Spiel anpassen und versuchen, mit einem guten Move Chips zu gewinnen. Hier konzentrierst du dich darauf, in später Position die Blinds zu stehlen oder mit einem Re-Steal auf einen Raiser zu reagieren.
Strategisches Spiel bei Turnieren
Ein Turnier weist einige Besonderheiten auf, mit denen du dich auseinandersetzen musst, um erfolgreich zu spielen. Im Verlauf des Turniers wirst du immer wieder auf neue Situationen stoßen, an die du dich und natürlich auch deine Spielweise anpassen musst.
Sehr wichtig ist die Kenntnis über die Phasen eines Turniers. In jeder Phase musst du deine Strategie entsprechend ändern.
Turnierphasen
Wir unterteilen ein Turnier in drei Phasen:
- Die frühe Phase
- Die mittlere Phase
- Die späte Phase
Die große Besonderheit bei Turnieren ist, dass sich die Spieldynamik im Laufe des Spiels verändert. Diese Veränderung fußt, wie eingangs erwähnt, auf folgenden Fakten:
- Höhe der Blinds
- Anzahl der Spieler
- Größe der Stacks
Doyle Brunson und Phil Hellmuth gehören weltweit zu den besten Turnierspielern. Das Geheimnis ihres Erfolges liegt in den richtigen Aktionen in den jeweiligen Phasen eines Turniers.
Die frühe Phase
In der frühen Phase sind die Blinds noch niedrig und die Stacks der Spieler noch gleich groß. Hier solltest du besonders tight spielen und deine Chips nicht unnötig riskieren. Bereits am Anfang eines Turniers scheiden die ersten Spieler aus. Es reicht, wenn du mit guten Händen auch kleine Pötte ziehst.
Konzentriere dich vor allem auf das Raisen mit mittelstarken Händen, mit denen du aber nicht callen solltest. Wenn du auf Widerstand stößt, dann halte dich zurück.
Das Stehlen der Blinds lohnt sich ebenfalls nicht, denn es ist das Risiko nicht wert. Baue lieber ein tightes Image auf. Das wird dir später von großem Vorteil sein.
Die mittlere Phase
Die Blinds beginnen nun anzusteigen. Viele Spieler sind bereits ausgeschieden. Jetzt ist es an der Zeit, deine Strategie zu ändern und der Situation angepasst zu spielen.
Die Größe der gegnerischen Stacks ist nun wichtig. Besonders die sehr großen und sehr kleinen Stacks werden deine hohe Bet sehr wahrscheinlich mit einem Call beantworten. Daher gilt hier, vorsichtig zu sein.
Steigere deine Aggressivität
Versuche, auf die passenden Spots zu warten und die Hände dann mit steigender Aggression zu spielen, um Stack aufzubauen. Du musst genügend Chips für die späte Turnierphase mit sehr hohen Blinds verfügbar haben.
Da in dieser Turnierphase wahrscheinlich schon Antes gesetzt werden müssen, kann es sich nun auch lohnen, die Blinds zu stehlen.
Hellmuth setzt in der mittleren Phase auf das Stellen von Fallen. Er foldet seine Hände bei einer aggressiven Bet eines Gegners, um ihn im richtigen Moment gegen eine Monsterhand laufen zu lassen. Du solltest also, wenn es sich ergibt, kleinere Pötte ruhig einmal aufgeben, um den Gegner später aus einem großen Pot zu drängen.
Wenn es dir nicht gelungen ist, deinen Stack aufzubauen, dann versuche nun, in später Position mit guten Händen zu pushen, wenn die Spieler hinter dir bereits gefoldet haben.
Hast du eine gute Stackgröße, dann spiele geduldig weiter und warte auf geeignete Spots. Achte auch auf die Tischdynamik. Wenn du an einem sehr passiven Tisch sitzt, dann raise viel und hole dir auch kleine Pötte.
Die späte Phase und die Bubble
Als Bubble wird der letzte Platz vor den Geldrängen bezeichnet. Es ist sehr deprimierend, als „Bubble-Boy“ oder „Bubble-Girl“ nach einem mehrstündigen Turnier auszuscheiden. Daher spielen viele Spieler jetzt äußerst tight und legen manchmal sogar Monsterhände wie AA oder KK ab.
Hellmuth rät, genau jetzt Blinds zu stehlen, wenn es der eigene Stack erlaubt. Außerdem wirst du feststellen, dass einige Spieler nach dem stundenlangen Spiel müde und unkonzentriert werden. Das macht es für dich leichter, sie einzuschätzen. Jetzt ist die Beobachtung deiner Gegner wichtig.
Der Final Table
Du hast es in die Geldränge und an den Final Table geschafft. Jetzt kannst du voll auf Sieg spielen. Achte auf die Tischdynamik. Wenn deine Gegner tight spielen, dann werde aktiv und stehle Blinds und Antes. Auch die anderen Spieler werden es darauf anlegen, den ersten Platz zu erreichen. Warte ab, bis eine geeignete Hand kommt.
Die Entscheidung, auf welchem Platz du ausscheidest, liegt bei deinem Stack und bei der Auszahlungsstruktur.
Als Shortstack musst du nun aktiv werden und versuchen, wieder Chips zu gewinnen. Als Big Stack kannst du auf die geeignete Situation warten, um einen deiner Gegner zu eliminieren.
Wenn nur noch drei oder gar zwei Spieler übrig sind, ist dein Read wichtig. Erhalte wertvolle Informationen über die Calling Ranges der Gegner. Erweitere auch du deine Hand Ranges bei dem shorthanded Spiel. Brunson vertritt die Meinung, dass es immer am besten ist, den Big Stack anzugreifen und so aggressiv wie möglich zu agieren.
Wichtige Tipps für dein Turnierspiel
Wie wir bereits erwähnt haben, geht es beim Turnier vorwiegend ums Überleben. Das bedeutet, dass du unnötige Risiken vermeiden solltest. Doch auch ein zu passives Spiel ist gefährlich, denn die Blinds und Antes steigen stark an und du bist in den späten Phasen gefährdet, ausgeblindet zu werden.
Spiele in einem Turnier immer auf Sieg. Wenn es dir nur darauf ankommt, ITM zu kommen, läufst du Gefahr, mit sehr kleinem Stack in die letzte Phase zu gehen. Du hast in wichtigen Situationen dann zu wenig Raum, um optimal zu handeln.
Sei vor allem geduldig und diszipliniert. Du wirst in Situationen kommen, in denen du mehrere Runden schlechte Hände ablegen musst. Ärgere dich nicht, sondern nutze die Zeit, um deine Gegner aufmerksam zu beobachten.
Ein konservatives Bankroll Management
Die Varianz ist bei Turnieren besonders hoch. Das liegt daran, dass du ziemlich häufig kein Preisgeld erzielen kannst, also nicht "In The Money" (ITM) landest. Du arbeitest lange Zeit auf einige wenige große Auszahlungen hin und je nach Anzahl der Spieler kann dies lange dauern.
Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass du auf ein vernünftiges Bankroll Management achtest. Das bedeutet, dass die Buy-ins in ausgewogenem Verhältnis zu deinem Budget und auch zu deinen Fertigkeiten stehen müssen.
Das heißt im Klartext, dass du nicht an einem Turnier mit einem Buy-in von 100 Dollar teilnehmen kannst, wenn du genau nur diesen Betrag zur Verfügung hast.
Suche nach attraktiven Turnieren mit niedrigerem Buy-in, so dass du immer noch genügend Geld auf deinem Spielerkonto hast. Bedenke, dass das Niveau der Spieler ansteigt, je höher das Buy-in ist.
Wenn du noch zu den Anfängern gehörst, entscheide dich für Micro Buy-in Turniere. Mit der Zeit wirst du dich entwickeln und kannst auch an den hochpreisigen Turnieren teilnehmen.
Lerne deine Gegner kennen
Durch die Beobachtung deiner Gegner erhältst du sehr wichtige Informationen. Wenn du selbst nicht in der Hand bist, nutze die Zeit und beantworte dir folgende Fragen:
- Spielen sie aggressiv oder eher passiv?
- Welche Hände zeigen sie beim Showdown?
- Wie reagieren sie auf ein Re-Raise? Geben sie schnell auf oder antworten sie mit einem Call?
Du kannst während des Wartens natürlich auch eine Fernsehsendung verfolgen oder mit deinem Smartphone spielen. Aber wertvolle Informationen gehen dir damit verloren.
Eine Anpassung an den Spielstil deiner Gegner ist ein weiterer wichtiger Aspekt für dein Turnierspiel. Auch wenn ein neuer Spieler an deinen Tisch kommt, weil ein anderer Tisch aufgelöst worden ist, solltest du dir seine Spielweise genau anschauen.
Beachte die Höhe deiner Bets und Raises. Sicher sollte das Ziel sein, so viele Chips wie möglich in die Mitte zu bekommen. Auf der anderen Seite musst du darüber nachdenken, ob eine Bet mit 500 nicht den gleichen Effekt haben könnte wie ein Einsatz von 1.000.
Wenn du an einem großen Turnier teilnimmst, musst du davon ausgehen, im Laufe der Zeit mehrmals umgesetzt zu werden. Somit kommst du in Kontakt mit vielen verschiedenen Spielern, die alle ihre Eigenheiten haben. Um hier nicht vor lauter Informationen übermannt zu werden, solltest du dir beim Online Spiel Notizen machen und Auffälligkeiten notieren.
Wenn du am Final Table auf einen bereits bekannten Spieler triffst, können die niedergeschriebenen Informationen viel wert sein. Notiere jedoch stets, in welchem Blindlevel du dich befunden hast, als die Informationen gesammelt wurden. So gerätst du nicht in Verwirrung und kannst exaktere Schlüsse aus den Notizen ziehen.
Lerne dich selbst kennen
So gut, wie du deine Gegner kennst, solltest du dich auch selbst kennen. Sei dir also immer darüber im Klaren, wie dich deine Gegner sehen. Solltest du drei Hände in Folge preflop geraist und den Pot ohne Showdown gewonnen haben, dann verschlechtert sich dein Image.
Das bedeutet, dass auch deine Fold-Equity geringer wird, denn es wird bald die Situation kommen, in der einer der Gegner seine Chance erhalten hat und auf deine Bet mit einem hohen Raise antwortet.
Gehe mit den Bluffs sparsam um und warte auf eine günstige Situation. Versuche auch nicht, einen schlechten Spieler, eine Calling Station oder einen Anfänger zu bluffen, denn sie werden auch mit Ass und niedrigem Kicker callen. Vermeide es auch, gegen mehrere Spieler zu bluffen und beschränke dich möglichst auf Heads-up Situationen. Du solltest auch dann nicht bluffen, wenn du bereits ein schlechtes Table Image hast.
Ein Bluff ist günstig, wenn du einem guten und erfahrenen Spieler gegenübersitzt, der auch eine Hand wie AA oder KK aufgeben kann, wenn es die Situation erfordert. Beobachte dabei stets das Board und eventuelle Veränderungen, zum Beispiel wenn eine Scare Card kommt oder ein möglicher Flush- oder Straßen-Draw für deinen Gegner.
Passe dein Spiel dem aktuellen Blindlevel an
Besonders wichtig ist es, dass du stets genau weißt, wie viele Spieler noch im Turnier sind und wie die Preisgelder strukturiert sind. Falls du aktuell noch nicht ITM bist und es noch ein weiter Weg bis zum Preisgeld ist, hast du wenig zu verlieren. Wenn sich eine gute Gelegenheit bietet, solltest du zuschlagen.
Falls du dich aktuell an der Bubble befindest, ist das Risiko jedoch sehr hoch. Solltest du eliminiert werden, wäre das sehr ärgerlich. Gehe mit Bedacht vor. Hast du viele Chips, kannst du versuchen, mit einem hohen Raise aus später Position die Blinds zu stehlen. In der Regel werden die Blinds auch mit mittelguten Händen folden, um nicht an der Bubble auszuscheiden.
Die Auszahlungsstruktur diktiert das Tempo
Auch wenn du bereits im Geld bist, spielt die Auszahlungsstruktur eine wichtige Rolle. In der Regel ist es so, dass im unteren Preisbereich mehrere Plätze gruppiert werden, die das gleiche Preisgeld erhalten. Solltest du kurz vor einem sprunghaften Anstieg der Prämie stehen, ist unnötiges Risiko zu vermeiden.
Je näher du dem Final Table kommst, desto größer werden die Unterschiede zwischen den Preisgeldern. Prinzipiell solltest du also immer auf Sieg spielen und dich nicht mit jeder Prämie zufriedengeben.
Die Chipanzahl der Gegner beachten
Wir haben oben bereits erklärt, wie wichtig es ist, auf die Größe des eigenen Stacks zu achten. Es ergibt aber auch Sinn, der Stackgröße deiner Gegner Beachtung zu schenken. Prinzipiell solltest du immer dann vorsichtig sein, wenn jemand mehr Chips hat als du. Ein All-in kann hier zum Ausscheiden führen. Wenn ein Gegner nur noch wenige Chips hat, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er All-in gehen wird, um seine bisherige Investition in das Blatt zu schützen.
Spiele nur dann gegen ihn, wenn du in einer solchen Situation selbstbewusst callen kannst. Bevor du dich dafür entscheidest, eine Hand zu spielen, solltest du zudem einen Blick darauf werfen, wie viele Chips die Spieler hinter dir haben. Ein Big Stack in den Blinds kann dir viele Probleme bereiten.
Fazit
Wie du siehst, ist das Turnierspiel sehr komplex. Aber genau das ist es, was es so spannend macht. Der Umgang mit den ständig wechselnden Situationen und die Notwendigkeit, dein Spiel jeweils anpassen zu müssen, macht es so aufregend und attraktiv für die meisten Spieler. Auch die Preisgelder sind in der Regel hoch.
Wenn du die oben aufgeführten Strategien und Tipps beherzigst, hast du schon einen großen Schritt in die richtige Richtung getan und wirst dich zu einem erfolgreichen Turnierspieler entwickeln können.